
Nach dem Frühstück gehen wir erst einmal in die Markthalle. Sie besteht aus vielen kleinen festen Ständen mit frischem Obst und Gemüse, Fisch und Meeresfrüchten sowie Wurst, Schinken und Käse sowie allen erdenklichen Fleischwaren. Im Gegensatz zur hannöverschen Markthalle gibt es nur ganz wenige Stände, an denen man direkt etwas essen oder trinken kann. Der Schwerpunkt liegt hier eindeutig auf Frischmarkt.

Wir besuchen das CAC (Centro de Arte Contemporáneo). Ehrlich gesagt wissen wir nicht, was uns dort erwartet, aber als Kunstinteressierte klappern wir in den Städten, die wir besuchen immer gerne die Museen für moderne Kunst ab. Nicht alles was man dort zu sehen bekommt gefällt einem, aber meist finden sich einige interessante Stücke und moderne Kunst will meist auch nicht gefallen. Mit dem ersten Künstler Adrian Ghenie können wir ohne weitere Informationen nicht viel anfangen. Er stammt aus Rumänien und lebt heute in Berlin. Sein Thema C. Darwin und V. v. Gogh und irgendwie die Zeit vor dem 2. Weltkrieg. Die Verbindung bleibt unklar.

In den weiteren Räumen gibt es von anderen Künstlern Werke, die für sich selbst stehen und beeindruckend sind. Am meisten fesselt uns ein Film von Christian Jankowski ‚Casting Jesus‘ von 2011. Jankowski zeigt in seinem Film wunderbar auf, wie unsere Bilder auch von Jesus durch Malerei und Medien geprägt sind. Eine Jury aus Professoren und einem Angehörigen des Vatikans soll einen perfekten Jesus-Darsteller auswählen. Am Ende wählen Sie einen stereotypen Darsteller aus, wie man Ihn schon aus mehreren Filmen und Bildern kennt. Wer sagt eigentlich, dass Jesus nicht z.B. klein und dick mit einer tiefen sonoren Stimme war?

Unser Mittag essen wir in dem angrenzenden Cafe/Restaurant, das etwas auf schick und edel macht. Fazit: Essen gut, aber die Bedienung mangelhaft. Man lässt keine Gäste mit der Frage stehen, ob sie reserviert haben, um dann im Weggehen zu nuscheln, man könne sich dort hinsetzen. Dann wird die Bestellung aufgenommen und nach einiger Zeit landet etwas auf dem Tisch, das nicht bestellt wurde und zwar in einer Geschwindigkeit, dass wir nicht einmal Zeit haben auf den Fehler aufmerksam zu machen. Dann kommt wieder jemand an den Tisch, bemerkt den Fehler und stellt die Speise auf den Nachbartisch, wo es bestellt wurde – richtigerweise haben wir es noch nicht angerührt! – und am Ende kommt noch die Rechnung mit einer Mixtur von unseren Bestellungen und denen des Nachbartisches.

Als wir das Restaurant verlassen hat das Museum bereits zu. Wir bewegen uns deshalb zum Strand, um einen langen Spaziergang dort in Richtung Westen zu machen. Die Promenade ist neu und auf dem Gelände einer alten Bleifabrik errichtet, die sich an der Küste entlang zog. An die Fabrik erinnern noch die alten Schornsteine, die man hat stehen lassen. Wie hier wohl der Bleigehalt des Bodens und des Wassers aussieht? Na ja man muss ja nicht alles essen.